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Die Rebsorten
Riesling
Der Riesling gehört zurecht zu den ganz großen Rebsorten und ist der Inbegriff deutscher Weinkultur.
Angebaut wird der Riesling in Deutschland seit dem 15. Jahrhundert. Die Robustheit der Rebstöcke
und die lange Reifezeit der Trauben sind typisch für den Riesling. Zwar stellt der Riesling keine
Ansprüche an den Boden, dafür aber an die Menge an Energie, die er während seines Wachstums
tanken kann – kein Wunder also, dass er vorzugsweise an den steilen, sonnigen Berghängen von
Rhein und Mosel angebaut wird.
Das Angebot an Rieslingweinen ist in Deutschland fast unüberschaubar groß. Charakteristisch für den
Riesling sind seine natürliche Säure und die gute Lagerfähigkeit sorgsam ausgebauter Weine.
Grauer Burgunder
Der Graue Burgunder kam vermutlich im 14. Jahrhundert über einen Umweg über die Schweiz und
Ungarn aus dem Burgund in die anderen deutschen Weinanbaugebiete. Im 18. Jahrhundert wurde er
unter dem Namen „Ruländer“ durch den Kaufmann Johann Ruland aus Speyer als süßer, kräftiger
Wein bekannt. Heute wird die ertragreiche Grauburgunder-Rebe allerdings meist trocken ausgebaut.
Die gehaltvollen Weine sind überaus vielfältig – sowohl, was die Farbe, als auch ihre Fruchtaromen
anbelangt.
Chardonnay
Der Chardonnay ist wohl eine der bekanntesten Weißweinreben - und gleichzeitig eine der
hochwertigsten. Wer ihn in einem Atemzug mit dem Riesling oder dem Sauvignon Blanc im Munde
führt, ordnet ihn in seiner Qualität sicher nicht falsch ein. Auch wenn die Rebsorte in erster Linie mit
Frankreich in Verbindung gebracht wird, stehen heute doch die meisten Rebstöcke seiner Art in
Kalifornien. In Deutschland wurde die Rebsorte erst im Jahre 1991 zugelassen. In der
rheinhessischen Heimat unserer Weine gedeiht sie besonders gut - das Weingut “Wohlgemuth-
Schnürr” zeigt mit seiner Chardonnay Spätlese, dass seine Weine den Vergleich mit denen anderer
Anbaugebiete nicht zu scheuen brauchen.
Spätburgunder
Der Spätburgunder (auch Pinot Noir genannt) gehört zu den Königen unter den Rebsorten – er steht
deswegen bei den Rotweinreben auf einer vergleichbaren Qualitätsstufe wie der Riesling bei den
Weißweinen.
Diese alte Rebsorte wird schon seit dem 9. Jahrhundert in Deutschland angebaut. Ihr Anbau ist
anspruchsvoll – sowohl, was das Klima und die Böden, aber auch, was die Pflege anbelangt. Die
Weine gehören zu den besten der Welt.
Übrigens lassen sich aus den roten Spätburgundertrauben auch weiße Weine keltern („Blanc de
Noirs“).
Spätburgunder-Rotweine fallen besonders durch ihren samtigen Geschmack und ihr fruchtiges Aroma
auf. Man trinkt sie vorzugsweise bei 16 bis 18°C.
Cabernet Sauvignon
Eine der bekanntesten Rebsorten der Welt, auf die die Winzer schon seit dem 17. Jahrhundert bauen.
Ihre Weine sind reich an Tanninen, von dunkelroter Farbe und fruchtigem Aroma und meist gut
lagerfähig.
Merlot
Der Merlot gehört zu den Spitzenrebsorten – er verlangt ein Höchstmaß an Pflege und stellt hohe
Anforderungen an den Anbau. Er gehört zu den früh treibenden Weinen und reagiert deswegen
besonders empfindlich auf frostige Frühlingsnächte. Andererseits kann er auch meist früher als andere
Rebsorten gelesen werden.
Wahrscheinlich stammt der Merlot aus der Region Bordeaux in Frankreich, wo er seit dem 18.
Jahrhundert angebaut wird. In Deutschland findet man seine Rebstöcke erst seit 1997.
Seine dunkelroten, fruchtigen und geschmeidigen Weine machen ihn zum perfekten Begleiter für eine
große Vielzahl an Gerichten.
Dornfelder
Diese Rebsorte geht auf eine Züchtung aus dem Württenbergischen zurück, die sie in den 50er
Jahren des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat. In ihr finden sich die Eigenschaften von
Frühburgunder, Trollinger, Portugieser und Limberger wieder. Ursprünglich hatte man den Wein als
„Deckrotwein“ zur Verstärkung der roten Farbe bei helleren Rotweinsorten angebaut. Inzwischen ist
der Dornfelder aber als eigenständige Rebsorte nicht nur beliebt, sondern hat Qualitäten erreicht, die
sich durchaus mit den klassischen Rotweinreben vergleichen lassen. Die Dornfelder-Rebe bringt
gehaltvolle und sehr geschmeidige Weine hervor – immer sind diese an einer ungewöhnlich tiefroten
Farbe zu erkennen.
Saint Laurent
Die Herkunft dieser uralten Rebsorte liegt im Dunkeln, ist aber wohl in Frankreich zu suchen. Vor nicht
allzu langer Zeit war die Saint Laurent Rebe in Deutschland nur selten anzutreffen – inzwischen
erfreut sie sich wieder wachsender Beliebtheit. Ihr Name geht auf auf den Heiligen Laurentius zurück
– sein Gedenktag ist der 10. August, wenn die Saint Laurent-Traube ihren Reifeprozess beginnt. Auch
wenn die Rebe nur mittleren Ertrag bringt, sind ihre Moste die Grundlage für kräftige und frisch-
fruchtige Rotweine und Roséweine für anspruchsvolle Weinfreunde.